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Privatpraxis für Systemische Therapie und Beratung nach dem Heilpraktikergesetz
Systemische paarberatung
Reden ist Silber – Schweigen ist Gold !?
Wenn Paare sich professionelle Unterstützung suchen, lässt sich die Ausgangssituation meist so definieren: Eine(r) von beiden fühlt sich missverstanden, nicht gehört, übergangen, und die Atmosphäre ist angespannt. Dazu kommen offene oder verdeckte Konflikte, in denen jede(r) den anderen – und bisweilen auch sich selbst – dabei ertappt, dass die ewig gleichen Verhaltensmuster mehr oder weniger effektvoll in Szene gesetzt werden, ohne dass sich etwas Entscheidendes verändert.
Oft wird Paarberatung zur Verbesserung der Kommunikation aufgesucht. Man will sich nicht mehr sinnlos streiten, will neue und bessere Wege der Verständigung finden. Aber ist Reden wirklich immer das Mittel der Wahl bzw. worauf kommt es dabei an?
Worauf kommt es bei der Paarkommunikation ankommt:
Immer wenn Paare über ihre Beziehung reden, sprechen sie über etwas, was jeder von beiden anders erlebt; eigentlich reden sie über ein Konstrukt. Am Anfang jeder Paarbeziehung ist das unproblematisch, da es sich – zumindest in unseren Breiten – nach allgemeinem Konsens um eine freiwillige Zusammenkunft mit großem emotionalem Mehrwert handelt. Die Beziehung wird erst später auf den Prüfstand gestellt.
Häufig wird z. B. die Geburt eines oder mehrerer Kinder zur Herausforderung, wenn unterschiedliche Vorstellungen von Kindererziehung deutlich werden. Andere Streitthemen sind die berufliche Selbstverwirklichung auf Kosten familiärer Verpflichtungen, oder auch das Thema Finanzen. Dann werden unterschiedliche Erwartungen deutlich und der Kampf um die Deutungshoheit über die Beziehung beginnt. Ganz als sei schon immer klar gewesen, was für eine Beziehung (Ehe, Partnerschaft) man führen wolle. Gerade das ist aber sehr oft nicht der Fall.
Es widerspricht ja durchaus auch der Konventionen. Wer würde denn allen Ernstes in der Anfangsphase großer Verliebtheit nüchterne Überlegungen hinsichtlich des Umgangs mit den individuellen Unterschieden thematisieren, wenn doch das Finden einer großen Liebe scheinbar alle Unterschiede auflöst.
Es ist also nicht immer bzw. nur bedingt sinnvoll, zu viel über die Beziehung zu sprechen. Allzu leicht redet man sie tot. Vielmehr besteht die Herausforderung darin, sie wieder mit Leben zu füllen. Dazu braucht es mehr als Kommunikation; jedenfalls wenn diese sich auf konkurrierenden Beschreibungen des Istzustands beschränkt.
Systemische Paarberatung belässt es daher nicht bei einer – bisweilen durchaus sinnvollen – Kommunikationsberatung. Vielmehr werden die Herausforderungen hinter den fehlgeschlagenen Kommunikationen beleuchtet. Meist stellt sich das als weit ergiebiger heraus, insofern als man dann gemeinsam feststellen kann, dass Paarbeziehungen notwendigerweise Veränderungsprozessen unterliegen – sowohl was die je individuelle Veränderung der Partner betrifft, als auch die Veränderung des Gemeinsamen; beides bedingt sich ja wechselseitig.
Rational betrachtet, ist das sicher klar, aber sehr oft handeln wir nicht danach. Wir tun so, als wäre die Beziehung etwas Statisches und wir gehen allzu oft und allzu lange davon aus, dass unsere individuell eigene Sicht immer noch mit der des Partners / der Partnerin übereinstimmt. Allein das Bewusstmachen dieses Unterschieds erlaubt eine grundlegend andere Herangehensweise an die als Problem identifizierten Sachlagen und größere Handlungsspielräume bei deren Lösung.
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